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Neues aus dem Rathaus

Kulturhaus Simonswald

Mit der festlichen Einweihung des Kulturhauses fand ein langer Weg den gelungenen Abschluss. So formulierte es Bürgermeister Stephan Schonefeld bei der Eröffnung und das wurde in den Festreden unterstrichen.

Die Trachtenkapelle Simonswald und der Musikverein Obersimonswald, der Grundschulchor, und die Chorgemeinschaft MGV Eintracht Simonswald sorgten für die musikalische Umrahmung. Zahlreiche Bürger und Ehrengäste füllten den großen Saal. Die evangelische Pfarrerin Therese Wagner und der katholische Pfarrer Rolf Paschke segneten und weihten das Gebäude. Abschließend betete die Festgemeinschaft gemeinsam und stimmte "Hoch, Badner Land" an. Mehrere Vereine von Simonswald bewirteten.

Lang war die Liste der Ehrengäste, die Schonefeld begrüßte. Einige von ihnen hielten, auch stellvertretend für Kollegen, die Festreden: Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) sprach im Namen der anwesenden Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner (SPD), Peter Weiß (CDU) und Thomas Seitz (AfD), Bürgermeister Urban Singler sprach für alle Bürgermeister der Nachbargemeinden, Landrat Hanno Hurth für den Kreistag, MGV-Vorsitzender Michael Arendt für die örtlichen Vereine, Gemeinderat Michael Schwär für das kommunale Gremium und Rektor Aldo Milesi für die Schule.
"Machen wir das Kulturhaus zur Stätte der Freude, Begegnung und Miteinanders."

Gemeinderat Michael Schwär
Der Grundtenor, der sich bei allen in verschiedenen Facetten heraus kristallisierte, bezog sich auf "das Miteinander und die Gemeinschaft", die in diesem Haus gelebt werden sollen und, dass die langwierige und kostspielige Realisierung dieses Projektes vor allem diesem Zweck geschuldet war. Michael Schwär appellierte, das Kulturhaus rege zu nutzen, in ihm präsentiere sich das aktive Gemeinwesen, das Simonswald bekannt mache, denn Feriengäste würden bemerken: "Bei euch im Dorf ist noch viel los", was andernorts längst nicht mehr so sei. Schwär: "Machen wir nun das Kulturhaus zur Stätte der Freude, Begegnung und des besten Miteinanders." Michael Arendt sprach von "einer längst überfälligen Investition". Mit dem Bau "wurde der Wille der Mehrheit der Bürger umgesetzt"; er rief die "Widersacher auf, sich der demokratischen Entscheidung zu beugen". Die Vereine hätten lange warten müssen, bis eine Halle für kulturelle und gesellige Zusammenkünfte realisiert worden sei.
 
Architekt Walter Hess wurde mehrfach bescheinigt, wir gut der Bau gelungen sei: Optisch wie auch funktional. "Wenn alle an einem Strang ziehen, kann viel erreicht werden", so Gutachs Bürgermeister Urban Singler: "Dieses Gemeinschaftswerk strahlt Aufbruchstimmung und Optimismus aus."
 
Die hervorragende Akustik sprach nicht nur die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle an, die bereits ein Konzert in der Halle erlebt hatte, auch Foyer, Service-, Catering- und Tourismusbereiche kommen gut an. Wölfle: Überall auf der Welt, wo Menschen leben, gebe es Orte der Versammlung, die für die Gemeinschaft von unbezahlbarem Wert seien. Es habe sich gelohnt, hartnäckig daran festzuhalten, obgleich die Fördertöpfe überdeckt waren. "Diesen Platz einst dafür zu kaufen", sei weise Voraussicht gewesen, zumal Simonswald topographisch nicht allzu viele Möglichkeiten für solche Vorhaben habe. Die Lage mitten im Ort sei optimal. Das unterstrich auch Landrat Hanno Hurth: "Es nutzt die einzigartige Schwarzwaldlandschaft nichts, wenn schlechte Infrastruktur die Menschen nicht hält". Bei einer Gemeinde stünden der Fülle an Aufgaben begrenzte Mittel gegenüber. "Hier wurde der richtige Schwerpunkt gesetzt", Simonswald habe in den Jahren zuvor gut gewirtschaftet und weise unterdurchschnittliche Verschuldung auf – eine Anerkennung für den jetzigen und natürlich auch für den ehemaligen Bürgermeister Reinhold Scheer. Dem Ex-Gemeinderat Hubert Wehrle schrieb unter anderem Architekt Walter Hess eine Sonderrolle zu: "Als treibende Kraft" habe er entscheidend dazu beigetragen, dass das Kulturhaus in dieser Form gebaut und eingerichtet wurde. Angetan von der Altdorf-Halle in Kollmarsreute, deren Eröffnungsfeier Wehrle beigewohnt und dort gesagt hatte: "So was brauchen wir in Simonswald auch!" Hess ging nochmals auf all die Hürden ein, die bis zum Baubeginn an diesem Standort genommen werden mussten. Grundsätzlich fand er: "Beim Abschluss eines gelungenen Projekts braucht man nicht viel sagen, es spricht für sich." Wichtig fanden der Architekt wie auch Bürgermeister Stephan Schonefeld, herauszuheben, dass dieses Haus unter Berücksichtigung von Aspekten der Nachhaltigkeit und somit zukunftsorientiert erbaut wurde. Synergien und regenerative Energieerzeugung bei Wärme und Strom zu nutzen, Barrierefreiheit und Funktionalität zu erzielen, mache das "Plusenergiehaus" zum Vorbild, so Hess. Anstatt des echten Schlüssels, den die Gemeinde schon länger in Besitz habe, oder eines gebackenen mit sehr begrenzter Lebensdauer überreichte der Architekt der Gemeinde für ihr neues Kulturhaus ein elegantes Rednerpult mit dem Simonswälder Wappen.
 
Der Bürgermeister zollte allen an Planung und Bau Beteiligten, darunter insbesondere auch den Simonswälder Handwerksfirmen und den besonders involvierten Mitarbeitern von Verwaltung und Bauhof große Anerkennung für die hervorragende Zusammenarbeit und "die exzellenten Arbeiten, die getätigt wurden".

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Di, 28. Januar 2020. Text und Bild: Karin Heiß

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