Simonswälder Archiv
Bürgermeister turnt mit "Mäusegruppe"
Bericht in der BZ von Karin Heiß.
Er kam nicht nur zur Stippvisite, nein, einen ganzen Morgen verbrachte Bürgermeister Reinhold Scheer im katholischen Kindergarten St. Elisabeth in Obersimonswald und nahm dabei aktiv am Alltagsgeschehen teil. In der Turnstunde, bei Essenszubereitung, Basteln und gemeinsamen Vesper kam das Gemeindeoberhaupt ins Gespräch mit den Erziehern und Kindern und konnte sich einen tiefen Einblick in Arbeit und das pädagogisches Konzept der Einrichtung verschaffen, deren Träger die katholische Kirchengemeinde St. Josef Obersimonswald ist. Die zuständige kirchliche Behörde ist der Caritasverband Freiburg.
Die Fachberatung des Verbands hatte laut Kindergartenleiterin Veronika Wehrle auch die Idee, den Bürgermeister einmal einzuladen. "Das Programm sollte der Gast bestimmen", erzählte Wehrle, und im Gespräch mit ihm sei dann festgelegt worden, dass er am gewöhnlichen Alltag teilnimmt. Das bedeutete an diesem Morgen auch, das Sportzeug nicht zu vergessen: Eine Turnstunde stand auf dem Plan. Mit der" Mäusegruppe" ging es in die Turnhalle der Grundschule. Im Rhythmus der Trommel, die Erzieherin Claudia Herr schlug, wärmten sich alle beim Spiel "Feuer, Wasser, Luft" auf. Dann ging es an die Geräte: Ringe, Bank, Rutsche und Trampolin. Gut gefallen habe Reinhold Scheer, dass jedes Kind im Anschluss sagen durfte, was ihm besonderen Spaß gemacht habe und diese Übung dann nochmals allein vormachte. "Das stärkt das Selbstbewusstsein", lobte er. Beim gemeinsamen Vesper stärkten sich die Turner. Der Inhalt der mitgebrachten Brotdosen offenbarte, dass auf gesunde Ernährung Wert gelegt wird. Da machte auch Scheer keine Ausnahme. Obst oder Gemüse wie Paprika- und Gurkenschnitze und ordentliche Butterbrote wurden verzehrt.
In der "Igelgruppe" unterstützte der Bürgermeister mit Erzieherin Ulrike Arendt die Kinder bei der Erdbeerquark-Zubereitung. Die Pflanze, ihre Blüten und Früchte kamen ins Gespräch. Handwerkliches Geschick verlangten danach die kleinen Stick- und Näharbeiten.
34 Kinder von drei bis sechs Jahren besuchen derzeit die Tageseinrichtung. Die Kindergartenzeiten gehen von 7.30 bis 12.30 Uhr von Montag bis Freitag, dienstags und donnerstags wird zudem Nachmittagsbetreuung angeboten, von 13.30 bis 16.30 Uhr. Hinzu kommt eine Schulkindbetreuung von 7.30 Uhr bis zum Schulbeginn und von 11.50 bis 12.30 Uhr, die Veronika Wehrle neben ihrer Tätigkeit in der "Mäusegruppe" inne hat.
Da die "Mäusegruppe" die größere der beiden ist, arbeiten hier zwei Erzieherinnen, in die "Igelgruppe" werden maximal zehn Kinder aufgenommen. Gemäß der katholischen Trägerschaft "spielen religiöse Maßstäbe in den Bildungsauftrag mit hinein", berichtete die Leiterin, die seit 15 Jahren im Kindergarten St. Elisabeth tätig ist. So würden die religiösen Feste im Kirchenjahr in das Kindergartenprogramm einfließen. Dazu zählen auch Kirchenbesuche zu bestimmten Anlässen. "Die ganzheitliche Förderung der Kinder hat großen Stellenwert", meinte Wehrle weiter. "Wir sind bemüht, mit unserer Arbeit Traditionen und Brauchtum aufrecht zu halten und dabei mitzuwirken." Religiöse Werte und Normen würden unter anderem beim täglichen Gebet und Gesang und mit Geschichten, die den Kindern vorgelesen werden, vermittelt. "Der ganzheitliche Auftrag wird in den Alltag mit eingebaut. Ein geregelter Ablauf ist uns sehr wichtig."