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LIFE-Projekt Rohrhardsberg

Studie zur Situation der Bauern im Gebiet Rohrhardsberg, wo bis 2011 ein EU-finanziertes Naturschutzprojekt läuft

Beitrag von Silke Nitz vom 12.06.2008 in der BZ.

Der Rohrhardsberg mit seinen Wälder, Weiden, Wiesen und Mooren umfasst über 6000 Hektar schützenswerte Natura 2000-Gebiete. Bis zum Jahre 2011 werden im Rahmen des Naturschutzprojektes "LIFE" , das zur Hälfte von der EU finanziert wird, in mehr als 30 Maßnahmen bis zu 1,9 Millionen Euro investiert. Dabei umfasst das Projekt die Gebiete Rohrhardsberg, Obere Elz und Wilde Gutach.

Eine sozioökonomische Studie befasste sich nun mit der Stellung der Landwirtschaft in dem Projektgebiet. 99 Prozent der Gemarkungsfläche des Projektgebietes werden dabei von den Gemeinden Elzach, Simonswald, Gutach/Ortenaukreis, Hornberg, Furtwangen, Gütenbach, Schonach und Schönwald abgedeckt. Diplom-Ingenieur Peter Schach und Dr. Katrin Schwineköper stellten dabei fest, dass sich die Landwirtschaft zunehmend zurückzieht.

Sichtbar sei dieser Prozess im Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzflächen und auch im Rückgang des Tierbestandes, so eine Aussage der Studie. Nachfolgende Generationen "orientieren sich in Berufsfelder außerhalb der Landwirtschaft" , so dass die Höfe keine Nachfolger mehr finden. Zunehmend werden Vollerwerbsbetriebe im Nebenerwerb geführt. Die Betriebsleiter würden (müsste) zusätzlich einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen. Hier stelle sich die Frage, ob zu solch einer Doppelbelastung auch nachfolgende Generationen bereit seien — dies sei "fragwürdig" , so Schach und Schineköper.

Die Forstwirtschaft habe bei den untersuchten Betrieben einen beträchtlichen wirtschaftlichen und sozialen Anteil. Neue Technologien aus dem Bereich der Energiewirtschaft tun ihr übrigens. Bei Michbetriebem spielt die Wirtschaftlichkeit und die Sorge der Konkurrenz eine große Rolle. So können die Betriebe im Schwarzwald nicht mit Betrieben konkurrieren, die "Milch auf der Basis von Silomais erzeugen" . Als Folge davon schreitet die Umstellung auf Mutterkuhhaltung (extensive Tierhaltung) weiter fort. Manch ein Betrieb gibt die Tierhaltung gar ganz auf. Der Tourismus (Urlaub auf dem Bauernhof) gewinnt hingegen und hat im Projektgebiet eine "hohe Bedeutung" . Hier können die Betriebe ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften, allerdings, so die Einschränkung, erfordere dies innovative und zielgruppengerechte Weiterentwicklung.

"Alle von mir besuchten Betriebsleiter sind mit Leib und Seele Land- und Forstwirt" , so Peter Schach, dennoch wird auch bei Landwirtsfamilien freie Zeit (Wochenende oder Urlaub) zunehmend wichtiger. Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedauern die Landwirte, dass der Beruf bei der "breiten Bevölkerung offenbar negativ besetzt" sei.

Landwirte beklagen den verlorenen Bezug der Menschen zur Natur

Weiter, so Aussage einiger Landwirte, hätten viele Menschen den Bezug zu Landwirtschaft, Landschaft, Natur und Umwelt verloren. Positiv bewerten die Landwirte die Naturschutzmaßnahmen, wie sie im LIFE-Projekt angegangen werden. Allerdings, so die Einschränkung, sollten die "Maßnahmen entsprechend dem Aufwand entlohnt werden, langfristige Verträge abgeschlossen werden und damit Planungssicherheit auch über die Projektlaufzeit gegeben werden" . Für Bernd-Jürgen Seitz vom Projektträger, dem Regierungspräsidium, ist damit klar, dass es "ein wichtiges Anliegen des Projektes sein muss über das Förderende hinaus tragfähige Strukturen zu initiieren" . Dies könne zum Beispiel durch Schaffung kooperativer Zusammenschlüsse oder durch Erhalt oder Erhöhung des Tierbesatzes (etwa Ziegen) im Projektgebiet erreicht werden.

Übrigens: Das 4. Yacher Symposium vom 25. bis 28. Juli ist mit dem Motto "LIFE — Leben in der Landschaft" mit Vorträgen, einem Bauernmarkt, dem Bauernkabarett "Bure zum Alange" und mehr sicher einen Besuch wert.

Info: Weitere Informationen, auch zum Yacher Symposium, im Internet unter http://www.rohardsberg-life.de

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